Mit der Rekordanzahl von 177 Nachwuchsjudokas richtete am vergangenen Wochenende der SV1860 Minden den ersten von vier Kreisligawettkampftagen der Saison 2023 aus. In der Kreissporthalle II hatten die Judokas aus dem Judo-Kreis Herford wieder die Gelegenheit Punkte für ihren Verein zu sammeln.
Parallel zur Kreisliga wurden die Kreis-Einzelmeisterschaften der Jugend U15 und U18 ausgetragen. Startberechtigt waren die weibliche und männliche Jugend der Jahrgänge 2006 bis 2015. Nach dem offiziellen Wiegen und dem Erstellen der Wettkampflisten wurde die Saison eröffnet. Gekämpft wurde nach dem offiziellen Modus des Deutschen-Judo-Bundes.
Der erste Auftritt der kämpfenden Sachsenrößer im Jahr 2023 verlief für den Nachwuchsbesonders erfolgreich.
In der Kreisliga waren sechs Nachwuchskämpfer mit dabei. Bemerkenswert ist, dass sich alle Starter am Ende des Tages unter den vier Bestplatzierten behaupten konnten.
Mathilda Richard konnte in der Gewichtsklasse bis 52 Kg den Titel der Kreismeisterin in der Altersklasse U18 für sich in Anspruch nehmen.
Lion Heese (U13 - 29,2Kg) war bereits zum zweiten Mal mit dabei. Nach jeweils einem gewonnenen und einem verlorenen Kamp belegte er Platz zwei. Thalea Hoppmann (U13 – 42Kg), hatte erst kürzlich die Prüfung zum gelb-weißen Gürtel bestanden und ging völlig unerfahren in dieses Turnier. Sie hielt sich sehr achtbar, musste sich aber die erfahrenen Gegnern geschlagen geben und kam auf Platz vier. Mattis Wüllner (U13 – 79,2Kg), ebenfalls zum zweiten Mal mit dabei, hatte dieses Mal endlich einen Gegner. Nach langer Gegenwehr unterlag er und belegte Platz zwei.
Als einzige Hiller Starterin bei den U15 trat Mia Holzapfel an. Sie hatte das Pech, das sie auf die letztjährige beste Kämpferin ihrer Altersklasse traf und belegte chancenlos den Platz zwei. Weitere Gegnerinnen traten hier nicht an.
Zusätzlich zur Kreisliga wurde auch wieder ein Anfänger-Turnier durchgeführt. Dieses Angebot nutzten knapp 80 Nachwuchskämpfer um Erfahrungen zu sammeln. Hierbei starten Kinder, die nach den offiziellen Regeln aus Altersgründen noch nicht kämpfen dürfen, bzw. erstmalig vor einer größeren Kulisse starten.
In der Altersklasse U11 waren vom TV-Sachsenroß fünf Teilnehmer vertreten. Marten Richardt (U11 – 31,2Kg) musste als Neuling gleich drei Mal kämpfen. Am Ende kam er auf den dritten Platz. Neo Rick und Emil Malcher ebenfalls in der Altersklasse U11 kämpften in der Gewichtsklasse bis 26 Kg. Mit jeweils einem gewonnenen Kampf kamen sie auf Platz drei und vier. Nur durch eine schlechtere Unterbewertung wurde ihnen eine bessere Platzierung verwehrt. Ähnlich erging es Erik Meyer und Theo Heese. Sie kamen hinter dem deutlich besseren Erstplatzierten auf den zweiten und dritten Platz.
Alle teilnehmenden Kämpfer der jungen Judo Sparte vom TV-Sachsenroß Hille konnten Punkte für die Mannschaftswertung sammeln, was auf eine Platzierung im vorderen Mittelfeld von 16 Judovereinen hinweisen könnte.
Trainer Gerd Wilde war mit den Ergebnissen sehr zufrieden und hofft auf weitere Erfolge bei den kommenden Kreisligaturnieren.
Kyu-Prüfung bei den Judokas vom Sachsenroß Hille
Nach der Gürtelfarben-Prüfung in der Mitte letzten Jahres waren die aktiven Judokas jetzt wieder für die nächste Prüfung bereit. Im Judo gibt es acht Schüler-Grade, angefangen vom weiß-gelben (8. Kyu) bis hin zum braunen Gürtel (1.Kyu). Gleich siebzehn Teilnehmer stellten sich der Prüfung. Der Trainer der Hiller Judokas hatte einen Fremdprüfer eingeladen, um eine neutrale Bewertung der Leistungen zu erhalten. Vor den Augen des kritischen Prüfers, der selbst Inhaber des 3. Dan (schwarzer-Gürtel) ist, haben alle die Prüfung bestanden. Einige wurden von dem Prüfer als besonders gut hervorgehoben.
Je nach Ausbildungsstufe wurden unterschiedlichste Stufen der Falltechniken abgefragt. Über die Judorolle vorwärts sowie das Fallen nach hinten und zur Seite, wurde auch der freie Fall demonstriert. Ziel der Beherrschung der Fallschule ist, einen sicheren und kontrollierten Übergang vom Stand zum Boden (Judomatte) zu gewährleisten. Beim freien Fall oder auch Schleuderrolle genannt wird davon ausgegangen, dass der Fallende (Geworfene) nicht mit den Armen abschlagen kann, weil er z.B. von seinem Gegner festgehalten wird. Die Drehbewegung erfolgt in der Luft, also nicht auf der Matte. Die Landung erfolgt anschließend wie bei der normalen Vorwärtsrolle. Für die Beherrschung dieser Technik benötigen die Schüler etwa drei Jahre.
Des Weiteren mussten Wurf- und Bodentechniken, je nach Gürtelgrad, gezeigt werden. Beim Werfen kommt es auf den Gleichgewichtsbruch und ein sauberes Werfen des Partners an. Der letztgenannte Punkt ist besonders wichtig, damit der Geworfenen sich nicht verletzt oder weh tut. Ebenfalls abhängig vom Ausbildungsstand mussten verschiedene Haltetechniken und die Befreiung daraus gezeigt werden. In den höheren Stufen kommen dann noch Hebeltechniken dazu.
Ein Judoka, der zum Beispiel den 4. Kyu erwerben will, muss zwölf Wurf- und neun Bodentechniken beherrschen. Nach diesem anstrengenden Programm konnten sich die Prüflinge über ihren neu erworbenen Kyu-Grad freuen. Die noch junge Sparte hat jetzt bereits zwei orange-grüne-Gürtel (4.Kyu) und eine Vielzahl weiterer Farbgurte von weiß-gelb bis orange (8- bis 5. Kyu) in ihren Reihen.
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